Über 75 Jahre Systemlösungen in Metall

Julia Drexler

Stationen einer Kaysser-Karriere

Nach meinem erfolgreichen Realschulabschluss entschied ich mich 2013 erstmal dazu, das Kaufmännische Berufskolleg zu besuchen. Ich war mir einfach nicht sicher, welchen beruflichen Weg ich einschlagen sollte. Schnell wurde mir aber klar, dass das nicht das Richtige für mich ist.

Als mein Vater mir eines Abends erzählte, er habe durch den damaligen Ausbilder Horst Klenk erfahren, dass in der Lernfabrik von H.P. Kaysser noch Ausbildungsplätze frei wären, habe ich mich dort beworben. Mit Erfolg – nach dem Bewerbungsgespräch und einem zweitägigen Praktikum hatte ich den Ausbildungsvertrag in der Tasche.

Start in der LernFabrik

Am 1. September 2014 startete ich mit meiner Ausbildung zur Konstruktionsmechanikerin. Es war eine überaus spannende und lehrreiche Zeit. Die Ausbildung begann mit der Grundausbildung in der LernFabrik.

Als ich nach der Grundausbildung beim Betriebsrundgang die einzelnen Abteilungen durchlief, realisierte ich leichte Vorurteile bezüglich der „Frau im Handwerk“. Diese konnte ich aber schnell durch meine bis dahin erlangten Fähigkeiten wettmachen.

Besonders die Vielseitigkeit während meiner Ausbildung fand ich total interessant. Wir unternahmen mit der ganzen Truppe spannende Besuche in andere Betriebe, konnten jungen Erwachsenen auf der Messe "Fokus Beruf" erklären, was wir in der Ausbildung machen und wie sie so abläuft und haben neben unserem Ausbildungsalltag immer wieder spannende Highlights erlebt.

So durfte ich zum Beispiel beim jährlichen Projekt „Mädchen und Technik“ Verantwortung übernehmen, die Mädchen durch die Woche begleiten und ihnen einen Einblick in die Welt der Blechverarbeitung geben. Auch der Spaß bei gemeinsamen Aktionen kam während meiner Ausbildungszeit nie zu kurz. So unternahmen wir Azubis gemeinsam mit unseren Ausbildern Ausflüge, wie zum Beispiel eine Kanufahrt auf dem Neckar.

Schritt für Schritt …

Als es dann in Richtung Prüfung ging, gab es von unseren Ausbildungsleitern Christoph Bauer und Jens Marquard sehr viel Unterstützung. Im Februar 2018 habe ich meine Ausbildung zur Konstruktionsmechanikerin mit einer Auszeichnung abgeschlossen.

Nun war ich Gesellin und setzte meine Tätigkeit in unserem Bereich Edelstahl- und Aluminiumtechnik fort, bis ich mich dazu entschloss, den Meister zu machen.

Im September 2019 startete ich die zusätzliche Ausbildung auf der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart. Das erste Halbjahr verlief ohne Probleme, bis dann im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie alles durcheinander wirbelte. Durch den Unterrichtsausfall war ich viel auf mich alleingestellt und niemand konnte mir mit Sicherheit sagen, ob die Prüfungen zu den geplanten Terminen stattfinden würden. Doch diese für mich schwierige Phase hat mich gestärkt, ich konnte mich auf mein Können und Fähigkeiten verlassen und meisterte alle Prüfungen.

Seit dem Sommer 2020 darf ich mich offiziell Metallbaumeisterin nennen (internationale Bezeichnung: Bachelor Professional im Metallbauerhandwerk). Und dann setzte ich noch einen drauf und absolvierte im Anschluss an die Meisterschule den Lehrgang zur Schweißfachfrau an der SLV in Fellbach.

… in Richtung Verantwortung

Ich stand die ganze Zeit über in engem Kontakt mit unserem Betriebsleiter Lothar Weber und nahm seinen Vorschlag, wieder zu Firma H.P. Kaysser zurückzukehren, gerne an. Meinen vorherigen Arbeitsplatz als Schweißerin im Bereich Edelstahl- und Aluminiumtechnik habe ich voller Freude und Elan wieder eingenommen.

Ein paar Monate später wurde ich gefragt, ob ich mir die Stelle als stellvertretende Bereichsleiterin vorstellen könnte. Ich fand es toll, dass man mir so viel Vertrauen entgegenbrachte und stimmte umgehend zu. Damit bin ich die erste Frau in der Fertigung, die eine solche Verantwortung übernommen hat. Ich arbeite weiterhin als Schlosserin und agiere zusätzlich als Stellvertreterin des Bereichsleiters Markus Sommer.

Bis heute kann ich sagen, die Zeit bei H.P. Kaysser hat mich geprägt. Ich habe an Selbstbewusstsein gewonnen, viel über mich selbst gelernt und meine Fähigkeiten immer weiter ausgebaut. Und außerdem habe ich Freunde fürs Leben gewonnen. Keinen Tag habe ich es bereut, mich für diese Ausbildung und mein Berufsbild entschieden zu haben!

Weitere Erfolgsgeschichten …

Kontaktformular